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Wie sollte meine Ernährung aussehen?

Einführung

Du als Erwachsener mit PKU fragst Dich vielleicht, was wir Dir erzählen können, das Du nicht schon weißt. Zwar haben sich die Grundprinzipien der eiweißarmen Diät in den letzten Jahrzehnten nicht verändert, aber es gibt fortlaufende Weiterentwicklungen und Verbesserungen: 

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  • Mit einer jährlich wachsenden Anzahl an erwachsenen PKU-Betroffener gibt es auch immer mehr Experten, die sich auf die Ernährungstherapie von PKU bei Erwachsenen spezialisieren. 
  • Zwar liegt der Hauptfokus nach wie vor auf der Kontrolle der Blut-Phe-Werte, inzwischen wird jedoch auch mehr Wert auf eine Diät gelegt, die allen Aspekten einer gesunden Lebensführung gerecht wird, beispielsweise auch der Gewichtskontrolle. 
  • Die Bandbreite an Eiweißersatzprodukten und speziellen eiweißarmen Lebensmitteln, die heute angeboten wird, ist viel größer als früher und sie wächst weiter an. 

Bei allem, was in Deinem Leben sonst noch so vor sich geht, steht die Diät möglicherweise nicht immer immer Vordergrund. Aber eine gesunde, eiweißarme Diät hilft Dir auch in anderen Lebensbereichen. Dafür gibt es mehrere Gründe: 

  • Manche Menschen berichten von „Brain Fog“ (Gehirnnebel), wenn sie ihre eiweißarme Diät nicht so genau einhalten, wie sie sollten. Du bist vielleicht etwas durcheinander und Freunde, Kollegen oder der/die Partner(in) stellen möglicherweise fest, dass Du nicht ganz Du selbst bist. Das kann herausfordernd sein, wenn Du einen vollen Terminkalender hast oder versuchst, zusätzliche Verantwortlichkeiten im Leben zu managen, wie zum Beispiel eine kürzliche Beförderung oder Familienzuwachs. 
  • Dein Eiweißersatz hilft nicht nur, Deine Phe-Werte unter Kontrolle zu halten, er enthält auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Wenn Du regelmäßig Deinen Eiweißersatz weglässt oder weniger zu Dir nimmst als verordnet, dann ist möglicherweise Dein Vitamin- und Mineralstoffbedarf nicht vollständig gedeckt. Kurzfristig kann das zu Müdigkeit führen sowie Auswirkungen auf das Aussehen und die Beschaffenheit von Haut, Nägeln und Haaren haben. Längerfristig kann ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen ernsthafte gesundheitliche Probleme mit sich bringen. 
  • Wenn wir älter werden, neigen wir mehr zu Gewichtszunahme aber eine gesunde PKU-Diät kann zusammen mit einer aktiven Lebensweise helfen, Dein Gewicht zu kontrollieren. 

Als Erwachsener hast Du wahrscheinlich die volle Verantwortung für Deine Diät übernommen, was aber nicht bedeutet, dass Du alles allein machen musst! Dein Stoffwechselteam ist für Dich da und hilft Dir, so gut es geht. Gemeinsam passen Sie mit Dir Deine Diät an Deine Lebensumstände an. Auch der Einbezug des Partners oder der Partnerin kann in diesem Fall hilfreich sein, um bestmögliche Unterstützung im Alltag zu erhalten.

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Welche Lebensmittel solltest Du essen und warum?

Unsere Nahrung besteht unter anderem aus Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Diese liefern uns Energie für das Wachstum, Bewegung, aber auch für unsere Körperaktivitäten wie Atmung, Herzschlag, Organfunktionen, auch wenn wir schlafen. Wie viel Energie man braucht, hängt vom Alter und von der körperlichen Aktivität ab. Die Energie wird in Kalorie
(kcal) oder Kilojoule (kJ) angeben. Aber nicht nur eine ausreichende Energiezufuhr ist für die Menschen wichtig, sondern die Zusammensetzung der Nährstoffe an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Fett und Kohlenhydrate sind hierbei die wichtigsten Energielieferanten. Das Eiweiß spielt eine entscheidende Rolle beim Wachstum. Es ist als Baustoff für die
Körperzellen zum Muskelaufbau, für die Organe und das Blut wichtig. Auch der erwachsene Mensch braucht das Eiweiß als Baustoff für den Auf- und Abbau der Körperzellen. Darum ist eine bestimmte Menge an Eiweiß für jeden Menschen lebenswichtig. Man schätzt, dass Jugendliche und Erwachsene etwa 0,7 bis 1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht (kg KG) am Tag brauchen. Kinder, die noch wachsen, benötigen dagegen 1 bis 2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht am Tag. Im Folgenden findest Du eine Kategorisierung verschiedener Lebensmittel und Getränke, die Menschen mit PKU für eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen sollten. Diese wurden an eine eiweißarme Diät angepasst. 

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Deine PKU-Diät besteht im Wesentlichen aus 5 Hauptlebensmittelgruppen:

  • Obst und Gemüse 
  • Stärkereiche Lebensmittel
  • Eiweißarme Speziallebensmittel und der Eiweißersatz
  • Milchprodukte und Milchalternativen 
  • Öle und Aufstriche 

 

In den folgenden Abschnitten sind Informationen über die Hauptlebensmittel enthalten, die Du zu Dir nehmen solltest. Wir bieten durchschnittliche Mengen rein als Anhaltspunkt, damit Du eine Vorstellung von den Mengen bekommst. Bitte wende Dich wie immer an Deine Ernährungsfachkraft/Diätologin für spezifische Informationen speziell für Dich.  

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Obst und Gemüse
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Die britische National Society for Phenylketonuria (NSPKU) hat eine lange Liste erlaubter Obst- und Gemüsesorten erstellt, auf Du Dich beziehen kannst. Du kannst diese von der Verbandswebsite herunterladen oder auch eine Papierversion anfordern. Darin enthalten sind Lebensmittel mit geringem Phe-Gehalt, die in normalen Mengen erlaubt sind. 

Zwar sind die meisten Obst- und Gemüsesorten austauschfrei, manche müssen aber doch als Austausch gerechnet werden. Lies hierzu auch die Informationen in der NSPKU-Broschüre oder frage Deine Ernährungsfachkraft/Diätologin.

Du solltest mindestens fünf Portionen (80 g pro Portion) verschiedenster erlaubter Obst- und Gemüsesorten am Tag nehmen. Der „Eatwell Guide“ zeigt, dass ein Drittel der Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen, aus Obst und Gemüse bestehen. Dazu gehören frische, gefrorene, getrocknete und konservierte erlaubte Früchte (in Saft) und Gemüsesorten. 

Wie viel ist eine Portion? 

Eine Portion sind 80 g oder Folgendes: 

Obst 

  • eine Banane, Orange, Birne oder ein Apfel oder eine Frucht von ähnlicher Größe 
  • eine halbe Grapefruit oder Avocado 
  • eine Scheibe einer großen Frucht, wie z.B. Melone oder Ananas 
  • zwei kleine Mandarinen, Pflaumen oder Früchte von ähnlicher Größe 
  • eine Handvoll Trauben 
  • zwei Handvoll Heidelbeeren oder Himbeeren 
  • drei gehäufte Esslöffel Obstsalat (frisch/aus der Dose in Fruchtsaft) 

Gemüse 

  • drei gehäufte Esslöffel erlaubten Gemüse (roh, gekocht, gefroren oder aus der Dose) 
  • eine Müslischale Salat 

Trockenobst

  • ein gehäufter Esslöffel (30 g) Trockenobst, wie z.B. Sultaninen, Rosinen oder Cranberrys. 

Achte darauf, nicht zu viel Trockenobst zu essen. Zwar gehört eine Portion von 30 g Trockenobst wie Aprikosen, Datteln, Rosinen etc. zu den fünf Portionen am Tag, aber sobald das Obst getrocknet ist, ist es auch eine konzentrierte Zuckerquelle. 

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Stärkereiche Lebensmittel
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Der „Eatwell Guide“ zeigt, dass etwas mehr als ein Drittel der Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen, stärkereich ist. Zu dieser Lebensmittelgruppe gehören Frühstücksflocken, Nudeln, Reis, Brot und Haferflocken als Teil unserer Mahlzeiten und Snacks. 

Da die meisten kohlehydratlastigen Lebensmittel auch Eiweiß enthalten, bekommst Du vorwiegend speziell hergestellte eiweißarme Lebensmittel wie z.B. eiweißarmes Brot und Mehl, Nudeln, Frühstücksflocken und Reis. Es gibt eine große Bandbreite solcher eiweißarmer Lebensmittel. Für weitere Informationen darüber sprich bitte mit Deiner Ernährungsfachkraft/Diätologin.

Auch manche normalen stärkereichen Kohlenhydratprodukte können als Austausch verwendet werden. Lies hierzu auch die Informationen in der NSPKU-Broschüre oder frag Deine Ernährungsfachkraft/Diätologin . 

Kohlenhydratreiche Lebensmittel liefern Energie und Vielfalt und mindestens eine Portion sollte zu jeder Mahlzeit angeboten werden. 

Beispiele für Portionsgrößen: 

  • 2-3 Esslöffel eiweißarme Pasta (gekocht) 
  • 1 mittlere Scheibe eiweißarmes Brot 
  • 2-3 Esslöffel eiweißarmer Reis (gekocht) 
  • 3 Esslöffel eiweißarme Frühstücksflocken 

Die Anzahl Portionen, die Du benötigst, hängt davon ab, wie aktiv Du bist. Sprich mit Deiner Ernährungsfachkraft/Diätologin darüber. 

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Eiweiß
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Fleisch, Fisch, Eier, Bohnen und Hülsenfrüchte tragen zur Eiweißaufnahme bei, aber der Phe-Gehalt dieser Lebensmittel ist viel zu hoch für Menschen mit PKU, sodass sie gemieden werden müssen. 

Das Eiweiß, das Dein Körper täglich benötigt, gibst Du ihm über Eiweißersatzprodukte. Wichtig ist, dass Du Deine Eiweißersatzprodukte genau nach Anweisung Deiner Ernährungsfachkraft/Diätologin verzehrst, weil diese nicht nur die lebenswichtigen Eiweiße beinhalten, die Dein Körper täglich braucht, sondern auch Vitamine und Mineralstoffe, die Du im Rahmen der eiweißarmen Diät oft nur unzureichend zu Dir nimmst. 

Eine kleine Eiweißmenge kommt auch aus Deinen Phe-Austauscheinheiten, beispielsweise aus bestimmten Gemüsesorten, stärkereichen Kohlehydraten und Milchprodukten. 

Die Menge Eiweißersatz, die Du benötigst, und die erlaubte Anzahl Phe-Austauscheinheiten nennt Dir Deine Ernährungsfachkraft/Diätologin. 

 

Was ist Eiweißersatz? 

Eiweiß wird benötigt für das Wachstum und zum Muskelaufbau. Das meiste Eiweiß, das Du brauchst, bekommst Du aus Deinem Eiweißersatz. Es ist sehr wichtig, dass Du jeden Tag den gesamten empfohlenen Eiweißersatz aufnimmst, damit Du Dein ganzes Potenzial ausschöpfen und Deine Muskelmasse erhalten kannst. Wenn Du über einen Wechsel des Eiweißersatzes nachdenkst, sprich bitte mit Deiner Ernährungsfachkraft/Diätologin. 

Die Menge Eiweißersatz, die Du benötigst, und die täglich erlaubte Anzahl Phe-Austauscheinheiten nennt Dir Dein Stoffwechselteam. 

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Milchprodukte und Milchalternativen
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Der „Eatwell Guide“ empfiehlt für eine gesunde Ernährung 3 Portionen Milchprodukte oder Milchalternativen am Tag zur Versorgung mit Eiweiß, Vitaminen und Calcium für starke Knochen und Zähne. Du musst eiweißarme Alternativen wählen, um Deine PKU-Diät energiereich und vielfältig zu gestalten. Es gibt viele eiweißarme Optionen auf dem Markt. Sprich mit Deiner Ernährungsfachkraft/Diätologin über die für Dich besten Optionen. 

Auch manche normalen stärkereichen Milchprodukte können als Phe-Austausch verwendet werden. Lies hierzu auch die Informationen in der NSPKU-Broschüre oder frag Deine Ernährungsfachkraft/Diätologin. 

Beispiele für Portionsgrößen: 

  • 200 ml eiweißarme Milchalternative 
  • 30 g Käsealternative 
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Öle und Aufstriche
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Etwas Fett ist auch ein wichtiger Teil einer gesunden Ernährung, wähle aber eher ungesättigte Fette, denn diese sind gesünder. Ungesättigte Fette stammen normalerweise von Pflanzen und liegen in flüssiger Form vor, nicht als feste Fette, wie z.B. Olivenöl, Pflanzenöl oder Rapsöl. Denk daran, nur kleine Mengen zu verwenden, und verwende fettärmere Aufstriche statt Butter. 

Manche Fette sind besonders wichtig für Deine Diät. Dein Körper kann manche Omega-3- und -6-Fettsäuren nicht selbst herstellen, so dass Du diese aus der Ernährung ziehen musst. Vielleicht möchtest Du ein Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, wenn Dein Eiweißersatz dieses nicht enthält. Dein Stoffwechselteam kann Dir sagen, was für Dich geeignet ist. 

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Zuckerhaltige Lebensmittel
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Zuckerzusatz in Lebensmitteln und Getränken ist kein Teil einer gesunden Ernährung. Das bedeutet, keinen Zucker in Getränke wie Tee oder Kaffee oder auf Frühstücksflocken sowie keine stark gezuckerten Lebensmittel, wie z.B.: 

  • Süßigkeiten und Schokolade
  • Kuchen, Desserts, Kekse und Riegel 
  • Softdrinks (außer „Diät“ oder „zuckerfrei“ oder „light“) und Obstsäfte – denk daran die Getränke auf Aspartam zu prüfen. 
  • Bestimmte gezuckerte Frühstücksflocken und Joghurt 
  • Süße Brotaufstrich wie Marmelade, Honig oder Gelee 

Längere Phasen ohne Nahrungsaufnahme sind zu vermeiden, damit das Verlangen nach zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken nicht aufkommt. Plane zeitlich regelmäßige Mahlzeiten und Snacks ein. 

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Flüssigkeiten
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Versuche, 6-8 Gläser Flüssigkeit am Tag zu trinken und trink nach dem Eiweißersatz. Wähle Wasser oder erlaubte Getränke, wie z.B. eiweißarme Milch und zuckerfreie Getränke, vermeide aber Getränke mit Aspartam als Süßungsmittel (E951 oder E962). Lies immer das Etikett, da dieses Süßungsmittel eine Phe-Quelle ist und somit für die eiweißarme Diät nicht erlaubt. Versuche, keinen Zucker in den Tee oder Kaffee zu nehmen.  

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Zusammenfassung
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Vielleicht hältst Du die Ratschläge in diesem Artikel bereits ein und fühlst Dich trotz der eiweißarmen Diät sehr wohl. Vielleicht möchtest Du ein paar Veränderungen vornehmen, bist Dir aber nicht sicher, wie Du vorgehen sollst. Vielleicht sind nur einige kleine Anpassungen nötig, oder Du wünschst Dir große Veränderungen, insbesondere wenn Du Deinen Eiweißersatz in letzter Zeit nicht eingenommen hast oder keine Phe-Austauscheinheiten gezählt hast. 

Deine Ernährungsfachkraft/Diätologin kann zusammen mit Dir einen Schritt-für-Schritt-Plan erstellen, damit Du Deine eiweißarme Diät jetzt wieder aufnehmen und Deine Phe-Werte senken kannst. In Kooperation mit der Ernährungsfachkraft/Diätologin kannst Du einen Plan finden, der für Dich funktioniert. 

Für weitere Informationen über Mahlzeitenplanung und gesunde Mahlzeiten siehe Ein gutes Leben leben

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